Backcountry Trip USA · 2024



Camping & Backpacking in Wyoming



31. Januar 2025

Zelten off the Grid in Kaliforniens Nationalparks.

„Was ist das denn für ein blödes Foto?“, beschwere ich mich bei meinem Mann. Wir sind im Sequoia National Park in Kalifornien – dem Epizentrum für tausendjährige, rote Mammutbäume. Um die abnormale Größe der Bäume besser darzustellen, wollte ich, dass mein Männe mich neben einem der Gewächse vom Stamm bis zur Krone fotografiert. Toll, jetzt sieht man da nur mich und ‘ne Wurzel!

„Sarah“, erklärt er mir in seiner unerschütterlichen Ruhe, die oft das Wasser zu meinem Feuer ist. „Ich bin schon im Weitwinkelbereich, mehr als die Wurzel passt nicht drauf. Der Baum ist viel zu groß. Aber ist das nicht genau das, was du zeigen wolltest?“

Wir sind auf einem Camping-Trip mit Auto und Zelt von Wyoming durch Utah bis nach Kalifornien. Vier Nationalparks, Canyons, Wüsten, Urwald und brachiale Landschaften, die einen im Bewusstsein zur Größe einer Ameise schrumpfen lassen. Zweieinhalb Wochen draußen ohne feste Wände, mit Strom aus Sonnenenergie, Wasser aus einem Container und Essen vom Gaskocher. Von Over-Tourism über Kometen bis zu brennenden Bäumen und Zelten im Schnee. Auf geht’s!

28. Juli 2024

Yellowstone: Zelten mit Gewitterwalzen, Schnee und Geysiren.

Lone Star Geyser, Yellowstone

Die Sonne scheint, als wir am Wanderparkplatz des Lone Star Geysirs im Yellowstone Nationalpark unsere „Schränke“ aus dem Auto laden. Die „Schränke“ sind unsere zwölf Kilo schweren Rucksäcke, in denen unser Survival-Gedöns für die nächsten drei Tage steckt.

Wir wandern und campen in der Wildnis – Backcountry.  Wir gehen dorthin, wo man nur zu Fuß hinkommt, wo man das Trinkwasser aus dem Fluss filtern muss und für den Toilettengang mit einer Schaufel ein Loch in den Boden gräbt.

Heute ist es angenehm und heiter bis wolkig – läuft. Gut, später soll ein vereinzeltes Gewitter durchziehen, aber selbst der Ranger winkt ab: „Das ist bloß ein kurzes Yellowstone-Gewitter. Das ist in ein paar Minuten auch wieder vorbei.“

Wer diesen Blog kennt, ahnt, dass hier etwas im Busch ist. Wir zum Beispiel, als wir vier Stunden später in siffigen Regenjacken unter einer Kiefer hocken und auf einen nicht ausbrechenden Geysir starren, während eine Gewitterwalze mit waagerechtem Starkregen und dreiarmigem Blitzschlag über uns hinwegrollt. Und dann ist da noch die Sache mit der Flut, den Bären, dem Schneefeld und einem phänomenalen Abend in goldenem Licht. Packt den Blitzableiter ein – es geht los!

29. Juni 2024

mit Reifenpanne ohne Wasser in der Steppe.

Ich will schreien. So laut, dass die versteckte Kamera aus dem Busch fällt. Aber lieber nicht. An diesem Wochenende würde sie mir garantiert auf den Kopf donnern, Genickbruch, tot.

An diesem Wochenende wollten wir eigentlich gemütlich auf einem grünen Campground in einem schönen State Park in Wyoming am Ufer eines Baches zelten.

Stattdessen stehe ich mit einer Packung roher Karotten vor einem platten Reifen im Staub und schaue zwischen der brennenden Sonne über dem Niemandsland und den letzten drei Tropfen in unserem Trinkwassertank hin und her. Wie um alles in der Welt konnte all das schiefgehen. In weniger als 48 Stunden. Das ist die Geschichte von einem Epic-Fail-Camping-Trip, den man nicht so schnell wieder vergisst. Macht euch einen Eimer Popcorn klar.



Facebook Lonelyroadlover
Pinterest Lonelyroadlover